Arbeitsweise

Methode

In meiner Praxis arbeite ich mit einem eigenen Konzept. Diese wurde speziell von mir entwickelt um Betroffene lösungsorientiert auf ihrem Weg aus der Essstörung zu unterstützen. Eine zukunftsgerichtete „Hilfe zur Selbsthilfe“, welche Muster und Zusammenhänge erkennt um dann neue Weg frei wählen zu können. 

Ein wichtiges Prinzip hierbei ist  das Wahrnehmen–Verstehen-Verändern. Viele Gedanken und Handlungen, aber auch Einstellungen und Wünsche, laufen oft automatisiert ab. Dies geschieht ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind oder deren Ursprung kennen. Diese unbewussten „Muster“ können jedoch negative Folgen nach sich ziehen, wenn sie uns einschränken oder uns zu Dingen verleiten die unseren Selbstwert schwächen. Hier gilt es Gedanken, Handlungen, Einstellungen und Wünsche bewusst wahrzunehmen, zu verstehen woher sie kommen und warum sie da sind, um sie dann verändern zu können.


Therapieverfahren mit „Struktur“

im Vergleich zu vielen anderen Therapien, bei denen therapeutische Methoden einfach  ausprobiert werden, basiert das Konzept von anja-simon.de auf einer leicht verständlichen therapeutischen Struktur.
Esssgestörte Personen sehen sich anfänglich häufig in der „Opferrolle“. Sie fühlen sich als ein Opfer der Umstände, des Lebens und verharren somit in der Vergangenheit, oder fühlen sich schuldig und verantwortlich für das Empfinden anderer und tragen somit „Verantwortung“ für Andere, aber nicht für sich.
Wer sich in einer dieser Rollen befindet, dem ist es nicht möglich die volle Verantwortung für sein Handeln und deren Konsequenzen zu übernehmen. Die Einnahme der „Opferrolle“ oder „Verantwortung für Andere“  ist verbunden mit dem Gefühl fremdgesteuert zu sein und nur wenig an seinem Leben „aktiv“ verändern zu können. Die Verantwortung für das eigene Leben und dessen Verlauf wird somit aus der Hand gegeben.
Der erste Schritt lautet infolgedessen „Eigenverantwortung“ lernen!

  •  Aufbau der Therapie wie ein „eigener Hausputz“ (Keller, OG, Dach)
  • Betrachtung der Vergangenheit und erkennen von möglichen Ursachen (Mustern)
  •  Verhaltensänderung in der Gegenwart (Bedürfnisse & Grenzen)
  • Neugestaltung der eigenen Zukunftsperspektive (Identität)
  • Physische & Psychische Regulierung: Konditionierung des Essverhaltens umgestalten

Grundannahmen

Meine therapeutische Arbeit basiert auf bestimmten Annahmen:

  • Bulimie, Magersucht & Binge- Eating sind „Bewältigungsstrategien“
    Essstörungen werden als Bewältigungsstrategie innerer Konflikte betrachtet. Essen übernimmt hierbei eine positive Funktion. Bulimie: Betäubung von Gefühlen, Bedürfnisbefriedigung, Freiheit. Magersucht: Kontrolle, Sicherheit, Autonomie, Fürsorge (…).
  • Essstörung = „Krise & Chance zur Veränderung“
    Das Wort „Krise“ bedeutet im japanischen gleichzeitig „Chance“. Diese Betrachtungsweise wird auch von anja-simon.de vertreten. Ihre Essstörung kann ein Wendepunkt in ein selbstbestimmtes Leben sein!
  • Alle Ressourcen die zur Genesung benötigt werden sind vorhanden
    Von dieser Annahme, die aus der Neuro-Linguistischen Programmierung (NLP) stammt, bin auch ich überzeugt. Im Laufe des Lebens können einige Ressourcen wie Selbstwert, Fürsorge, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen in den Hintergrund treten oder zu wenig erlernt sein, dieses lässt sich ändern.
  • Eine Essstörung ist eine Art „Zwischenzeit´“
    Essstörung sollten als eine Art ”Zwischenzeit” betrachtet werden. Betroffene stehen unter enormem Druck den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Es ist eine Zeit, in der äußerliche Ansprüche so weit wie möglich zurückgedrängt werden sollten, um Raum für die eigenen Person zu schaffen; um Gedanken und Verhaltensweisen zu hinterfragen und sich letztlich neu auszurichten zu können.
  • „Jedes Verhalten besitzt eine positive Absicht“ (meine wichtigste Erkenntnis!)
    Mit dieser Grundannahme wird davon ausgegangen, dass auch das Verhalten der Bulimie, Magersucht & Binge Eating eine positive Absicht für die erkrankte Person verfolgt. Essen oder Nichtessen übernimmt hierbei eine Funktion, die nicht einfach ersatzlos gestrichen werden kann, was viele (auch Therapeuten) annehmen. Jegliche Muster aus der Vergangenheit besitzen, oder besaßen früher, eine positive Absicht und Funktion für den Betroffenen.

Gerne erkläre ich Ihnen meinen therapeutischen Ansatz detailliert in einem persönlichen Gespräch!